Die große Fahrt in die Toscana begann am 31. Juli nachmittags am Villinger Bahnhof. Wir waren neun Leute und fuhren mit dem Zug die Nacht durch. Sehr früh morgens kamen wir in Florence an, wo wir wenige Stunden Pause hatten. Einige aus der Gruppe machten Einkäufe und dann konnten wir los laufen. Es wurde immer heißer bis wir schließlich eine Pause einlegen mussten. Nach dem Essen hieß es wieder " Aufrucken!" und weiter ging es. Wir wurden von Regen überrascht und genossen es nach der großen Mittagshitze. Eigentlich wollten wir an diesem ersten Tag nicht so lang wandern und suchten schon nachmittags einen Schlafplatz, fanden aber keinen. Ein Bauer verscheuchte uns sogar mit der Drohung die "Carabinieri" zu holen von seinem Feld. So ergab es sich, das wir bis Abends knapp 20 km gelaufen sind. Die Leute versuchten uns immer zu helfen, aber wenn wir sie fragten, ob sie englisch können, lachten sie und redeten einfach auf italienisch weiter! 
Einen Schlafplatz fanden wir schlussendlich in einem am Berg gelegen Wald. Wir aßen schnell und schliefen total erschöpft ein. 
Am nächsten Tag standen wir zu spät auf, wie sich herausstellte und liefen in der Hitze auf den Berg und dann von einer schönen Ortschaft zur nächsten. 

Die nächsten Tage standen wir früh morgens auf, wo es noch kühler war. Dafür machten wir eine lange Mittagspause und liefen bis spät in den Abend. Die Wasserknappheit machte uns zu schaffen, wir mussten immer wieder an Häusern danach fragen, ob sie unsere Flaschen auffüllten. Das Einkaufen und Schlafplatz-suchen übernahmen meiste die kräftigsten der Gruppe, damit sich die anderen mehr ausruhen konnten. 
Sehr demotivierend war, das man noch nach mehreren Tagen die Stadt Florence sehen konnte und die Anstrengungen umsonst schienen. Dafür war die italienische Landschaft einfach toll! 
Nach einer knappen Wochen wandern kam die letzte große Hürde vor dem ersten Ziel, Pisa. Ein großer Berg forderte nochmal unsere letzten Kräfte. Der Anfang in der Mittagssonne war der Horror! Oben angekommen wurde erstmal gerastet und gegessen. Die Belohnung für die Anstrengung war der schönste Schlafplatz überhaupt. Wir waren über die Bergkuppe gelaufen und sahen von dort aus die ganze Ebene bis zum Meer bei nacht, in der Ferne Pisa. 
Einen Tag später kamen wir in Pisa an wo wir unter dem berühmten schiefen Turm zu mittag assen und ausruhten. 
Wir wollten am Abend noch ein gutes Stück wandern um am nächsten Tag am Meer zu sein, weil ein Gruppenmitglied auch Geburtstag hatte. Einen Rückschlag versetzte uns ein Nationalpark durch den man um diese Uhrzeit nicht mehr durch durfte. Das schlimmste aber war, das sie ihren teil des Meeres, wo wir hin wollten, gesperrt hatten, sodass wir einen anderen weg suchen mussten. 
Wir liefen drei km zurück nach Pisa und von da aus an einen andern Strand, innerhalb eines Tages, weil alle endlich ankommen wollten! 
Die Freude war riesig und wir gingen sofort schwimmen, das Slazwasser tat unseren großen Blasen sehr gut. 
Am nächsten tag waren wir nur am Meer und suchten am Abend eine schlafplatz, wo wir möglichst immer bleiben konnten. Zum Glück fanden wir einen wunderschönen, alten, verlassenen garten. Die kommende Woche verbrachten wir ausschließlich an dem Strand, aßen eis und hatten eine schöne Zeit. 
Toll, aber gleichzietig auch gefährlich wurden die zunehmende größer werdenden Wellen, bis letztendlich die Schwimmverbots-flagge gehisst wurde. Wir waren die letzten im Wasser und es wurde sehr gefährlich, wir waren am ende unserer Kräfte. 
Schwer war es aus dem Wasser zu kommen, weil die wellen dich sofort umrissen, aber die andern halfen uns heraus. Das war ein sehr aufregendes und gefährliches abendteuer. 
Wir hatten uns immer ein bisschen Geld zur Seite gelegt, um am letzten Abend essen zu gehen, das war ein sehr schöner Abschluss. Danach sagen wir soch bis spät in die nacht unser Lieder auf dem Wellenbrecher und zählten Sternschnuppen. 

Am nächsten tag fuhren wir mit dem Bus zurück nach Pisa und von dort  aus mit dem Zug nach Florence, was nur eine Stunde dauerte! 
Hier nahmen wir den Nachtbus nach Stuttgart um dann mit dem Zug nach Villingen zurück. 
Dort angekommen standen wir wie immer am Bahnhof im Kreis, die Eltern drumrum, und sagen unser Verabschiedungslied "Schwanensag". 

Insgesamt sind wir in einer Woche über 115 km gelaufen, die zweite haben wir am Meer verbracht. 
Dies war eine wunderschöne Abschlussfahrt für unseren Leiter Michel Di Ronco, der sie mit den kommenden Leitern organisierte, danke an alle, es war wunderschön! 
Und wenn man während dem Wandern, so gern gefahren, umgekehrt wäre und sich so einiges geschworen hat, war es die tollst Erfahrung bisher. Wir denken oft daran und würden die Zeit sofort zurück drehen, wenn es möglich wäre! 

Geschrieben von: Sandra & Cosima

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